Gesund, vielseitig und mit regionaler Herkunft – die nordische Küche hat alles, um der neue Star in deiner Küche zu werden
Essen mit Genuss ist ein Stück Lebensqualität und lebt auch von der Abwechslung. Deshalb darf ruhig ab und zu mal etwas Neues auf den Tisch kommen. Vielleicht hast du es auch gemerkt? Die nordische Küche rückt immer mehr in den Fokus und wird auch bei uns immer beliebter. Abwechslungsreich, frisch zubereitet mit gesunden, naturbelassenen Zutaten, lecker – und garantiert einfach nachzukochen. Mit Zutaten, die das ganze Jahr über frisch erhältlich sind und zu einer pflanzenbasierten Ernährung passen. Was zur nordischen Ernährung gehört und warum du sie unbedingt ausprobieren solltest, erfährst du hier.
Das erwartet dich in diesem Artikel:
Nordische Länder – die Landschaft prägt die KücheRegionale Zutaten sind die Stars der nordischen ErnährungSaisonale Zutaten bringen Abwechslung in die nordische KücheBrotzeit mit reichhaltiger Auflage: SmørrebrødDie Mittelmeerdiät bekommt Konkurrenz von der nordischen Ernährung
Nordische Länder – die Landschaft prägt die Küche
Fjorde, weite Landschaften, die rauschenden Wellen von Nord- und Ostsee – Skandinavien liegt in den kühlen Breiten am nördlichen Rand Europas. Die Ernährung in dieser Region hat sich im Einklang mit den klimatischen und geografischen Gegebenheiten entwickelt. Lebensmittel, die im Norden Europas angebaut werden, genießen wenige intensive Sonnentage. Zitrusfrüchte, aber auch Obst wie Pfirsiche oder Melonen gedeihen im Norden deshalb einfach nicht so gut. Tomaten brauchen ein Gewächshaus zum Schutz vor Regen. Vielfältig und lecker ist die nordische Ernährung aber trotzdem. Und manche Gemüsesorten, wie etwa Grünkohl, werden mit dem ersten Frost sogar erst so richtig lecker. Übrigens: Wie wär's mal mit einem „nordischen“ Charcuterie-Board?
Nordische Ernährung ergänzt den gesunden und aktiven skandinavischen Lebensstil
Die nordische Ernährung hat sich den Gegebenheiten angepasst und ist ausgesprochen abwechslungsreich und gesundheitsbewusst. Sie setzt auf Nachhaltigkeit und verwendet bevorzugt heimische Produkte. Traditionelle Zubereitungsarten und viel Experimentierfreudigkeit machen sie dabei geschmacklich einzigartig. Außergewöhnlich ist auch der Trend, in der Natur auf die Suche nach wild wachsenden Nahrungsmitteln wie Beeren, Pilzen und Kräuter zu gehen. Auch skandinavische Restaurants setzen sie regelmäßig auf ihre Speisekarte – bei Gerichten mit Pilzen ist auch Umami-Geschmack gut machbar.
Aber zum skandinavischen gesunden Lebensstil gehören auch Geselligkeit und regelmäßige Aktivität an der frischen Luft. Im Sommer, wenn die Tage immer länger werden und die Sonne kaum untergeht, sind Skandinavier gerne draußen. Sie tanken Licht, bevor es im Winter wieder lange dunkel ist.
Regionale Zutaten sind die Stars der nordischen Ernährung
Die nordische Küche bezieht ihre Produkte bevorzugt regional, naturbelassen und saisonal – sowohl in Restaurants als auch beim Kochen zu Hause. Früher lag dies hauptsächlich an der großen regionalen Entfernung zu anderen Märkten – heute ist es vor allem eine bewusste Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit.
- Wurzelgemüse wie Rote Bete und Karotten sind dabei genauso beliebt wie Beeren und heimisches Obst, darunter Äpfel und Birnen.
- Öle aus regional angebauten Zutaten wie zum Beispiel Rapsöl ergänzen die Rezepte. Das ist nachhaltig – und ergänzt gleichzeitig wertvolle Omega-3- und -6-Fettsäuren, die zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehören.
- Nüsse, Pilze und Hülsenfrüchte ergänzen den Speiseplan.
- Im Mittelpunkt stehen außerdem Vollkorngetreide, besonders Roggen, Gerste und Hafer.
- Saftige Brote mit Sauerteig sind Teil der Tradition und werden unwiderstehlich lecker und reichhaltig belegt.
Saisonale Zutaten bringen Abwechslung in die nordische Küche
Nordisch kochen ist einfach und unkompliziert: Die nordische Küche orientiert sich an saisonal verfügbaren Zutaten, die du auch bei uns in den meisten Supermärkten erhalten kannst. Weil das Winterhalbjahr lang sein kann, sind traditionelle Gemüsesorten beliebt, die sich lange lagern lassen. Der Geschmack der nordischen Küche ist herzhaft und deftig-frisch – verfeinert wird sie mit frischen Kräutern und Senf. Früher wurde das Gemüse auch oft in Essig eingelegt. Gurken, Bohnen, Erbsen oder Kürbisse sind so lange haltbar und das ganze Jahr über erhältlich. Probier es aus: Eingelegtes Gemüse gibt einen tollen Kontrast und sorgt für einen Frischekick in deinen Gerichten.
So ist die nordische Küche abwechslungsreich, pflanzenbasiert und voller guter Inhaltsstoffe, die zu einer gesundheitsbewussten Ernährung gehören. Du kannst sie mit pflanzlichen Ölen und pflanzlichen Streichfetten zubereiten – und natürlich kannst du die Gerichte ganz nach eigenem Geschmack ergänzen.
Typische Zutaten in der nordischen Küche – und ihre Vorteile für eine abwechslungsreiche Ernährung
Kartoffeln
Kartoffeln sind kalorienarm, fettfrei, reich an Kalium (sogar mehr als Bananen) und Vitamin C (mehr als ein Apfel, auch wenn sie gekocht sind).
Kohl
Kohl enthält viele gesunde Ballaststoffe, Mineralien und Senföle, sogenannte Glucosinolate. Ihnen werden gesundheitsförderliche Qualitäten, wie etwa entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben.
Wurzelgemüse
Ob Karotten, Rote Bete, Steckrüben oder Pastinaken – da alle Nährstoffe in den Wurzeln gespeichert werden, sind Wurzelgemüse besonders nahrhaft und reich an Mineralstoffen.
Eier
Eier sind eine gute Proteinquelle. Das Eigelb ist außerdem reich an B-Vitaminen.
Knäckebrot
Knäckebrot ist komplett fettfrei und schmeckt knusprig-lecker. Und weil es lange haltbar ist, lohnt es sich, immer einen kleinen Vorrat davon im Haus zu haben.
Öl
Die nordische Küche bevorzugt Öle und Fette aus regionaler Produktion wie etwa Rapsöl. Sein Mix an Omega-3- und Omega-6-Ölen macht es zu einem besonders wertvollen Öl für die Ernährung.
Fisch
Frisch gebraten oder gedünstet, eingelegt oder geräuchert – Fischsorten wie Lachs, Hering, Dorsch und Makrele bereichern die nordische Küche.
(Wenig) Fleisch
Auch Fleisch wie Wild gehört bei der nordischen Küche traditionell auf den Speiseplan. Wer will, kann es aber einfach weglassen.
Kräuter
Gartenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Estragon oder Dill bringen Aroma in jedes Gericht und beleben die Sinne.
Zwiebeln
Zwiebeln schmecken nicht nur gut, sie enthalten auch viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium sowie wichtige B-Vitamine.
Äpfel, Blaubeeren, Waldbeeren
Frisches Obst wird in der nordischen Küche gern verwendet – für Kompott oder in Kuchen. In den Sommermonaten lohnt es sich, durch die Wälder zu streifen und nach köstlichen Waldbeeren zu suchen.
Haferflocken
Porridge aus Haferflocken zum Frühstück? Das garantiert einen energievollen Start in den Tag.
Brotzeit mit reichhaltiger Auflage – Smørrebrød ist der Klassiker der nordischen Ernährung
Auch eine Brotzeit kann eine abwechslungsreiche Mahlzeit sein. Das skandinavische Smørrebrød ist nicht nur eine leckere Spezialität, sondern es bringt auch viele abwechslungsreiche Zutaten mit sich. Als Grundlage bietet sich ein pflanzliches Streichfett an. Es verhindert, dass das Brot durch die Auflage weich wird. Dann kommen gekochte und in Würfel geschnittene Kartoffeln, alle Arten von Fisch sowie eingelegtes Gemüse und leckere Saucen aufs Brot. Die Brotscheiben sind so reich belegt, dass man sie mit Messer und Gabel isst. In Dänemark gilt Smørrebrød als Nationalgericht und wird überall für den Mittagstisch angeboten.
Übrigens: In Skandinavien trinkt man gern den ganzen Tag über Kaffee, sogar noch am Abend. Der Pro-Kopf-Konsum von Kaffee ist in den skandinavischen Ländern besonders hoch. [Quelle: Statista]. Kaffee ist hier ein Getränk, das gleichzeitig die Lebensgeister weckt und wärmt. Anders als in Italien, wo es meist einen kleinen Espresso mit einem großen Glas Wasser gibt, bekommst du in Skandinavien gern einen großen Becher oder gleich eine ganze Kanne Kaffee. Heißer Kaffee und Smørrebrød – das passt ganz perfekt.
- In Dänemark backt man Zimtschnecken (auf Dänisch Kanelsnegl) vor allem mit Zimt.
- In Schweden ist dagegen Kardamom eins der typischen Gewürze (hier heißen Zimtschnecken Kanelbullar).
- Auch in Norwegen gehören Zimtschnecken (auf norwegisch Kanelsnurr) zum Angebot jedes guten Bäckers und sind äußerst beliebt.
- Die Finnen hingegen haben eine besondere Form für ihre Zimtschnecken (auf Finnisch Korvapuusti) entwickelt: Sie ähneln im Aussehen den Hamburger Franzbrötchen.
Äpfel oder Rosinen können je nach Geschmack auch verbacken werden – probier gleich aus, was dir am besten schmeckt. Der Vorteil bei selbst gebackenen Zimtschnecken: Sie sollten frisch aus dem Ofen gegessen werden und eignen sich daher perfekt zum Teilen. Denn bei Zimtschnecken kann kaum jemand widerstehen.
Regional genießen: Die Mittelmeerdiät bekommt Konkurrenz von der nordischen Ernährung
Bei Ernährungsexperten gehört die Mittelmeerdiät zu den absoluten Favoriten für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Das liegt daran, dass sie viel frisches Obst und Gemüse, etwas Fisch und Meeresfrüchte sowie wenig Fleisch enthält. Das für den Mittelmeerraum typische Olivenöl ist aus der südländischen Küche nicht wegzudenken. Mittelmeerküche bedeutet: leichte Küche aus naturbelassenen Zutaten, frisch zubereitet und abwechslungsreich. Dadurch bietet sie ein ideales Verhältnis der Nährstoffe, besonders durch den Anteil von Fett und Kohlenhydraten. Die Mittelmeerküche ist sehr ballaststoffreich, was für ein gesundes Mikrobiom, also die wichtigen Mikroorganismen in unserem Darm und damit für die Darmgesundheit essenziell ist.
Die nordische Ernährung ist ganz ähnlich und steht der Mittelmeerküche in nichts nach – setzt aber auf andere regionale Produkte. Wie bei der Mittelmeerdiät gilt: frisch zubereitet und möglichst naturbelassen schmeckt es am besten. Das passt zum Ansatz, dass Lebensmittel nicht erst um die halbe Welt reisen sollten.
Knäckebrot – der lecker-leichte Snack
Knäckebrot ist eines der Dinge, die du immer im Haus haben solltest, wenn du die skandinavische Küche magst. Egal zu welcher Tageszeit: Knäckebrot schmeckt zum Frühstück mit Hüttenkäse und Honig, zum Mittag mit Avocado oder Aufschnitt und zum Abendbrot mit Feta, gegrillten Tomaten oder Hummus.