Ohne Frühstück aus dem Haus, mittags schnell einen Snack, abends eine Tiefkühlpizza und auf dem Sofa dann eine Tüte Chips? Auf Dauer ist das keine gute Idee und eigentlich wissen wir, dass wir uns Zeit nehmen sollten, achtsam zu genießen. Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel.
Hand aufs Herz – wann hast du das letzte Mal die Augen geschlossen, um den Geschmack einer Speise zu genießen? Klingt übertrieben? Dann probiere es einfach einmal aus. Die Augen zu schließen ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Weise, um den Geschmackssinn zu schärfen. Wir alle nehmen uns oft viel zu wenig Zeit für die Mahlzeiten. Doch es geht nicht nur um Zeit.
Achtsamkeit ist keine zusätzliche Quality Time, Achtsamkeit bedeutet, Dinge, die wir ohnehin tun, ganz bewusst zu tun.
Dies hat einen erstaunlichen Effekt: Achtsames Essen und bewusstes Genießen führt zu mehr Wohlbefinden und ist ausgesprochen gesund für Körper und Seele. Eine positive Einstellung zum bewussten Essen macht uns glücklich und bereit für die schönen Momente des Lebens und schenkt uns dadurch mehr Lebensfreude.
Darum ist es gesund, achtsam und in Ruhe zu essen
Alltägliche Dinge achtsam zu tun führt dazu, dass wir sie stärker genießen. Wir können natürlich ein belegtes Brot vor dem Computer essen, ohne hinzusehen, und sind danach satt. Aber es geht auch anders:
- Achtsam zu essen gehört zu einem gesunden Lebensstil und bringt Lebensqualität. Essen wir achtsam, nehmen unsere Augen die Farben des Sandwichs wahr: das knallige Rot der Tomaten, das frische Grün der Salatblätter. Wir riechen und schmecken die Aromen der Zutaten, die zart geräucherte Putenbrust, spüren die Textur des Brots auf der Zunge und die knackigen Körner zwischen unseren Zähnen. Wir freuen uns über die Abwechslung beim Essen und genießen es.
Achtsames Essen bedeutet: Alle Sinne sind beteiligt
- Achtsam zu genießen ist gesünder, denn im Sitzen zu essen empfindet der Körper als entspannter. Außerdem kauen wir im Sitzen bewusster und länger, was für eine bessere Verdauung und Darmgesundheit förderlich ist. Und: Wer achtsam isst, kann besser auf körperliche Signale achten und nimmt das wichtige natürliche Sättigungsgefühl eher wahr. Es hilft bei dem Vorhaben, nicht mehr zu essen als nötig und so auch das Körpergewicht besser unter Kontrolle zu haben.
SO KLAPPT ES, ACHTSAM ZU ESSEN: NIMM DIR ZEIT FÜR DIE PLANUNG, DEN EINKAUF UND DAS KOCHEN
Um gute Pläne in die Tat umzusetzen, hilft ein bisschen Planung. Du wünschst dir, achtsamer, vielseitiger und gesünder zu essen? Dann lohnt es sich, das Essen im Voraus zu planen. Das geht beispielsweise mit Meal Prepping, bei dem du morgens schon an abends denkst. Wenn du ein bisschen Zeit in die Planung und Vorbereitung deines Alltags investierst, kannst du mit Meal Prepping auch viel Zeit sparen. Denn es geht darum, gut zusammenpassende Rezepte für die Woche auszuwählen, den Einkauf zu planen und die Vorbereitung schon vorher zu machen. Das eigentliche Kochen geht dadurch viel schneller und stressfreier – beste Voraussetzungen für achtsames Genießen. Dabei kann es auch helfen, einen Saisonkalender für Obst und Gemüse zu nutzen, um passend zur Jahreszeit einzukaufen. Probiere es doch einfach einmal aus!
Der angenehme Nebeneffekt: Meal Prepping führt dank besserer Planung zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Verschwendung, Stichwort: Food Waste. Und Planung hilft dabei, viele gute Vorsätze einfach einmal umzusetzen: Gesundes Öl zum Braten zu verwenden, mal einen fleischfreien oder veganen Tag oder Monat einzulegen – denn das geht immer, und es muss nicht unbedingt im Januar (was hat immer Januar eigentlich Saison?) sein.
Bewusstes Genießen: Wie schmecken die Zutaten ungewürzt?
Wir haben noch einen weiteren – ganz einfachen – Tipp für dich, wenn du achtsam genießen möchtest. Wer öfter selber kocht, kennt ihn wahrscheinlich schon, aber wer an Kantinenessen oder Fertiggerichte gewöhnt ist, kann einmal diesen kleinen Test machen:
PROBIERE BEIM NÄCHSTEN KOCHEN DIE ZUTATEN EINFACH MAL PUR UND UNGEWÜRZT.
So schmeckst du das natürliche Aroma der Zutaten. Kinder sind meist noch sehr offen für neue Geschmackserlebnisse und beißen mutig in neue Dinge. So lernen sie, wie verschiedene Zutaten schmecken: süß, sauer, bitter, fruchtig oder aromatisch. Im Laufe der Zeit verlieren wir leider diese Abenteuerlust. Probiere deshalb einfach einmal die Zutaten ungewürzt – vor allem auch ohne Salz. So kannst du das Essen ganz neu erleben und Spaß an neuen Zusammenstellungen finden.
NIMM DIR ZEIT, GEMEINSAM ZU ESSEN
Mit Freunden zu kochen und gemeinsam zu essen macht besonderen Spaß und wir fühlen uns gleich wohl. Aber natürlich geht dies genauso gut mit Familie, Kindern, dem Liebsten, Freunden oder der WG. Gemeinsame Mahlzeiten sind kostbar: ihr verbringt Zeit miteinander und habt eine Gelegenheit, sich entspannt auszutauschen. Was deine Kinder in der Schule erleben, ob der Partner Stress im Job hat und was die Freundin gerade bewegt – das erzählt sich oft viel entspannter bei einem leckeren Essen. Oft sind feste Rituale wie Essenszeiten oder Ruhepause wichtig für einen entspannten Alltag. So können bewusst eingerichtete Essenszeiten zu entspannten und bewussten Genuss-Momenten führen.
Konzentriere dich beim Essen – aufs Essen
Ob du alleine isst, im Homeoffice oder im Kreis deiner Lieben – wichtig ist, dass du dich aufs Essen konzentrierst. Den Fernseher währenddessen laufen zu lassen oder pausenlos aufs Handy zu schauen, ist fürs Genießen nicht hilfreich. Mach die Mahlzeiten doch zu deiner Genusszeit, in der du achtsam und ohne Ablenkung genießt: das Essen und die Gemeinschaft lieber Menschen.
94 Prozent der befragten Teilnehmer sind sich einig: Seitdem sie sich vegan ernähren, konnten sie positive Veränderungen feststellen. Das zeigt eine Umfrage, die wir im Februar 2022 mit 832 Befragten durchgeführt haben. Ob gerade 18 geworden oder so alt wie Deli Reform – sie alle sind sich mit 94 Prozent einig: Seitdem sie sich vegan ernähren, konnten sie positive Veränderungen feststellen. Dazu gehört ein besseres Körpergefühl (61 Prozent), generell weniger Beschwerden (48 Prozent), eine höhere Leistungsfähigkeit (35 Prozent) oder auch mehr Spaß am Kochen (32 Prozent). Mehrere Antworten waren möglich.
Keine Zeit für großes Essen? Dann hilft bewusstes Snacken.
Um achtsam zu genießen, braucht es kein aufwendiges Fünf-Gänge-Menü und keine besonderen Zutaten. Du hast nur wenig Zeit zum Kochen und auch deine Essenspausen sind nicht gerade für ausgedehnte Genussreisen geeignet? Dann versuche es doch einmal mit bewussten, selbst zubereiteten Snacks. Viele Menschen schätzen Snackifikation, weil es dabei hilft, auch bei einem vollen Terminkalender bewusst und gesund zu essen. Greife dabei auf ausgewogene Rezepte zurück, so deckst du mit selbst gemachten Snacks deinen täglichen Nährstoffbedarf.