Planetary Health Diet – dieser Begriff taucht immer öfter auf, vielleicht hast du auch schon einmal davon gehört. Du willst wissen, was eigentlich dahintersteckt? Dann lies schnell weiter. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Planetary Health Ernährung, woher der Begriff kommt, wie du sie in deinem Alltag umsetzen kannst – und warum es mit einer Diät überhaupt nichts zu tun hat.
Das erfährst du in diesem Artikel:
Planetary Health Diet – so geht es und das bringt es für unseren PlanetenDie Richtlinien zur Planetary Health Diet und die Empfehlungen der DGE im VergleichPlanetary Health Diet – 8 Tipps, wie du sie umsetzen kannstLast but not least: So tragen Lebensmittel verarbeitende Unternehmen zur Planetary Health Ernährung bei
Ob in Zeitschriften, Büchern oder in sozialen Medien wie Instagram, TikTok & Co. – fast täglich gibt es neue Empfehlungen für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Nicht alle davon halten allerdings einer Prüfung durch Ernährungsexperten stand. Die Empfehlungen für deinen Speiseplan aus der Planetary Health Diet sind dagegen wissenschaftlich fundiert.
Es gibt dabei einen großen Unterschied zu anderen Ernährungsweisen, wie etwa der ebenfalls sehr gesunden Mittelmeerdiät oder der Nordischen Ernährung. Die Planetary Health Diet hat nämlich nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die unserer Erde im Blick.
Planetary Health Diet – eine Definition
Planetary Health Diet bedeutet übersetzt „Ernährung für planetare Gesundheit“. Übrigens: „Diet“ heißt im Englischen einfach „Ernährung“ und hat überhaupt nichts mit einer Diät zu tun.
Ein Team von internationalen Wissenschaftlern, die sogenannte „EAT-Lancet-Commission“, hat dafür Empfehlungen erarbeitet. Sie wurden 2019 zum ersten Mal veröffentlicht. Der Grund für den neuen Ansatz ist leicht nachvollziehbar: Im Jahr 2050 werden so viele Menschen wie nie zuvor auf der Erde leben – und sie alle müssen ausreichend mit gesunden Lebensmitteln versorgt werden. Außerdem ist mittlerweile bekannt, wie groß die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Erde und unser Klima sind. Um nicht noch größeren Schaden anzurichten oder wertvolle Ökosysteme zu zerstören, müssen wir alle umdenken – Unternehmen genauso wie Verbraucher. Die Planetary Health Diet ist daher Teil eines umfassenden Gesundheitskonzeptes für Mensch und Umwelt.
Ähnlich wie bei den Ernährungsempfehlungen der DGE für eine gesunde Ernährung gibt auch die Planetary Health Diet genaue Empfehlungen, welche Lebensmitteln wir essen sollten – und wie viel davon.
Dies sind die 8 Empfehlungen der Eat-Lancet-Commission für eine gesunde Ernährung:
- Die Hälfte unseres Essens sollte pflanzenbasiert aus Gemüse, Kräutern sowie frischem und getrocknetem Obst bestehen.
- Hinzu kommen weitere pflanzliche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte,
- pflanzliche Proteinquellen wie Soja,
- pflanzliche Öle sowie
- Fleisch und Fisch in Maßen,
- wenige tierische Produkte wie Eier und
- Molkereiprodukte
- und – möglichst sparsam – zugesetzte Zucker.
„Wer Erbsen, Bohnen, Linsen zum Beispiel in Form von Bratlingen, als Püree, in Currys oder Suppen ausprobiert, wird merken, dass diese sehr sättigend sind. Der Körper lernt, dass er hiermit gut versorgt ist und die Gelüste nach großen Fleischportionen lassen mit der Zeit automatisch nach.“
Kirstin Meyer, Ernährungsberaterin
Es gibt weltweit großes Lob für den Ansatz der Planetary Health Diet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt zum Beispiel beim Vergleich mit ihren eigenen Ernährungsregeln:
„Grundsätzlich haben beide Ernährungsweisen vieles gemeinsam und bieten Spielraum für individuelle, flexible Anpassungen. Sie sind pflanzenbetont und bevorzugen Vollkornprodukte und Öle mit ungesättigten Fettsäuren. Die Zufuhr an tierischen und hoch verarbeiteten Lebensmitteln, gesättigten Fettsäuren sowie Zucker soll eingeschränkt werden.“
„Bei Gemüse und Obst, Fleisch, Fisch und Eiern sowie Ölen sind die Lebensmittelmengen der Planetary Health Diet und die Orientierungswerte der DGE sehr ähnlich.“
(Quelle: DGE)
Empfehlungen der Ernährung müssen immer regional angepasst werden
Vor allem die Gesamtkalorien müssten laut DGE jedoch angepasst werden – an unterschiedliche Regionen und Länder und deren Klima sowie individuelle Arbeits- und Lebensgewohnheiten. Die Planetary Health Diet definiert ein tägliches Kalorienziel von 2.500 Kalorien. Das wäre beispielsweise für eine Person in Deutschland auf Dauer zu viel, wenn diese Person eine überwiegend sitzende berufliche Tätigkeit ausübt und auch ansonsten wenig Bewegung hat. Dies würde das Problem der steigenden Adipositas noch verstärken. Daher braucht es unterschiedliche regionale Einschränkungen und der individuelle Lebensstil sollte stärker berücksichtigt werden.
Du möchtest, dass deine Ernährung für dich und deine Lieben gesund und gleichzeitig gut für die Erde ist? Dann kommst du mit den folgenden Punkten weiter:
- Besser essen bedeutet: Frische, ausgewogene Zutaten möglichst selbst zubereiten und dabei auf Ballaststoffe, viel Abwechslung und nur wenig zugesetzten Zucker achten.
- Du möchtest dich pflanzenbasiert ernähren? Wir zeigen dir, wie es geht.
- Ein guter Start dazu ist ein Veganuary – aber jeder Tag eignet sich gut für deine Ernährungsumstellung. Halte Ausschau nach veganen und vegetarischen Alternativen.
- Denk dran, nicht so viele Lebensmittel zu verschwenden oder wegzuwerfen. Eine gute Möglichkeit dafür ist ein regelmäßiges leckeres Restekochen. Und wenn du noch konsequenter sein willst, machst du dich auf den Weg zum Zero Waste.
- Versuche, nicht mehr zu essen, als dein Körper braucht.
- Fleisch und Fisch sollten nur ab und an auf dem Speiseplan stehen. Und nur aus nachhaltigen Quellen.
- Achte auf die Herkunft deiner Lebensmittel: Kaufe nach Möglichkeit regional, bio und pflanzlich.
- Beachte auch die Siegel: Informiere dich, ob ein Produkt nachhaltig ist.
Diese Umstellungen bei der Ernährung tragen zur Planetary Health bei
Damit die Erde auch in Zukunft noch das Leben nachfolgender Generationen ermöglicht, müssen sich möglichst viele Menschen entsprechend verhalten und ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern.
Für eine nachhaltige Zukunft können wir alle ein paar Dinge beherzigen:
– Weniger Öl, Benzin und Gas verbrauchen und wenn möglich auf erneuerbare Energien umsteigen, zum Beispiel auf Öko-Strom.
– Die weitere Zersiedlung einschränken, zum Beispiel beim Hausbau.
– Keine weiteren Landschaften und Lebensräume für Tiere zerstören, und zum Beispiel auf die Herkunft und Produktion der Lebensmittel achten.
– Ernährungsgewohnheiten so anpassen, dass auch nachfolgende Generationen noch versorgt werden können, zum Beispiel mit einer (überwiegend) pflanzlichen Ernährung.
Last but not least: So tragen lebensmittelverarbeitende Unternehmen zur Planetary Health Ernährung bei
Unternehmen in der Lebensmittelindustrie und im Lebensmitteleinzelhandel sind natürlich in der Pflicht, wenn es um Planetary Health geht. In vielen Ländern wie der EU müssen sie schon heute ihre Lieferketten nachweisen. Das bedeutet, dass sie regelmäßig prüfen müssen, woher sie Rohstoffe beziehen und wie die Anbau-, Haltungs- sowie Arbeitsbedingungen ihrer Lieferanten sind. Unternehmen können ihre Position in der Lieferkette nutzen und auf eine klimafreundliche Produktion hinarbeiten. So können sie bewirken, dass Lebensmittel hergestellt werden, die sowohl für Menschen als auch für unseren Planeten gesund sind. Nur so kann dauerhaft nachhaltig gewirtschaftet werden. Und nicht nur Lebensmittel, sondern auch die Verpackung spielt eine Rolle bei der klimafreundlichen Ernährung. Möglichst sparsame Verpackung und recycelbare Materialien sind hier gefragt. Zusammen schaffen Unternehmen und Verbraucher die Wende zu einer Ernährung, die gesund ist und auch unsere Erde im Blick hat.
Fazit: Damit wir uns gesund ernähren können und die Erde auch für nachfolgende Generationen die Grundlage für ein gutes Leben bietet, können wir auf die Planetary Health Diet umsteigen. Es ist einfacher als gedacht, enthält viele tolle Rezepte und gibt Raum für nachhaltigen Genuss!